Samstag, Februar 03, 2007

Aktfotografie im Selbstversuch: Mit ein bisschen Experimentierfreude geht es auch ohne Modell

Ein sehr häufig zu beobachtendes Motiv ist die Selbstfotografie mit Aktelementen. Sei es um einem möglichen Partner zu zeigen, was er/sie zu erwarten hat oder aber, um sich mal selbst auf einem Bild nackt zu sehen, bevor es jemand anderes tut. Leider sind diese Bilder meist in allen möglichen Bereichen schlecht oder sogar miserabel. Hartes Blitzlicht, störende Umgebung oder falsche Fokussierung sind hier oft zu sehen. In einem mehr oder weniger gelungenem Selbstversuch hab ich mal versucht zu ergründen, wo die dicksten Fehler verborgen sind.

Ein Selbstauslöser ist eigentlich in jeder Kamera enthalten. Nur fokussiert die Kamera leider meist nach dem Auslösen und nicht vor dem eigentlichen Foto. Wenn Sie ins Bild rennen wird es dann höchstwahrscheinlich unscharf. Da hilft nur das manuelle Vorfokussieren oder aber man nutzt einen Fokusdummy. Dieses Dummy kann ein Besen oder ein Stativ sein für stehende Posen oder aber ein Kissen für liegende. Für das eigentliche Foto muss man dann nur schnell genug den Dummy mit dem eigenen Körper austauschen. Die Kamera hat somit etwas zum Fokussieren.

Ein Spiegel kann helfen, sich erstmal mit sich selbst ein wenig fotografisch auseinanderzusetzen. Der Spiegel sollte groß genug sein und möglichst parallel zur Kamera stehen. Der eigentliche Bildausschnitt ist mit dieser Methode zwar nicht zu finden, aber man bekommt einen ersten Eindruck. Es ist eine Art Vorschau auf das eigentliche Foto ohne Rücksicht auf die Brennweite oder die Schärfentiefe. Suchen Sie sich nun die Körperstellung aus, in der Sie am besten für sich selbst wirken. Seien Sie ruhig selbstkritisch, der Betrachter ist dies ja meist auch. Schließen sie z.B. mal ein Auge, damit Sie einen zweidimensionalen Eindruck von dem Geschehen im Spiegel bekommen. Das Foto ist ja auch zweidimensional.

Wenn Sie „Problemzonen“ haben, so können Sie diese entweder durch Drehen und Ändern der Körperspannung verbergen oder aber mittels Tüchern, Kleidung oder Schatten in den Hintergrund drängen. Da ich eine große Problemzone habe, benutze ich die Bewegungsunschärfe zusätzlich zu den oben genannten Techniken, um meinem Bild noch ein wenig Dynamik zu spendieren. Dafür bewege ich mich ein wenig im 45°- 90° Winkel zur Kamera hin. Hier hilft nur Ausprobieren und ein wenig Experimentierfreude. Das Drehen des Kopfes während der Aufnahmen anonymisiert und ist ebenso sehr dynamisch und wirkt beweglich.

Nutzen Sie eine hohe Iso-Zahl, um bei schlechtem Licht eine zusätzliche Körnung zu erzielen. Dies ist oft ungewünscht, aber hinterlässt in den meisten Fällen einen künstlerisch-kreativen Eindruck und verbirgt kritische Hautunreinheiten und kleingkeiten, die Ihnen vielleicht nicht gut an Ihnen gefallen.
Dieser Effekt kommt aber erst richtig zur Geltung, wenn Sie das Bild nachträglich Schwarz-Weiß entfärben. Schwarz-Weiß ist eh für helle Haut das Mittel zum Zweck, da sonst eine zu bunte heimische Kulisse einen noch blasser aussehen lässt, als man es eh schon ist. Sonnenbankmuffel wie ich haben keine andere Chance, hier einen guten und gesunden Eindruck zu hinterlassen.

Beruhigen Sie den Bildhintergrund. Sie sollten nicht mit dem Hintergrund konkurrieren, sondern ihn als Stilmittel mit einfließen lassen. Ein Bett sollte uni bezogen sein und eine Tapete ist nur dann attraktiv, wenn sie entweder sehr stark zur Geltung kommt oder sie gar nicht wahrgenommen wird.

Nutzen Sie eine offene Blende oder das Motivprogramm „Porträt“, damit Sie einen möglichst kleinen, aber interessanten Teil von Ihnen zum Star des Bildes machen. Eine offene Blende sorgt für einen sehr weichen Übergang von scharf zu unscharf. Aber auch das Verstecken von Teilen des Körpers hinter Türen oder Raumecken ist ein Appetitmacher, da er etwas verdeckt, was andere vielleicht entdecken wollen. Viel Spaß beim Finden und Spielen mit dem eigenen Körper in der Fotografie und nur keine Selbstscheu. Ich hab circa 100 Aufnahmen machen müssen, bis mir eines halbwegs gefallen hat. Und ich bin, was mich betrifft, wirklich unkritisch und nicht sehr eitel.

Freitag, Februar 02, 2007

Tiefenunschärfe durch Verwackeln-Filter

Mit dem Verwackeln-Filter können Sie nachträglich Kamera-Unschärfe in Ihr Bild rechnen. Diese Funktion bietet sich an, wenn Sie zum Beispiel den Fokus auf ein bestimmtes Motiv lenken und den Rest des Bildes verschwommen (also unscharf) darstellen wollen. Gehen Sie dazu so vor:

  1. Erzeugen Sie um das Objekt, das nicht in Unschärfe verschwinden soll, eine Auswahl, indem Sie eines der Lasso-Werkzeuge bei einer entsprechenden Vergrößerung benutzen.

  2. In unserem Beispiel wollen wir alles außerhalb der Markierung darstellen. Invertieren Sie dazu die Auswahl über den Befehl Auswahl umkehren, der sich in der Menüleiste unter Auswahl befindet.

  1. Rufen Sie über Filter, Weichzeichnungsfilter den Befehl Verwackeln auf.

  2. Ist die Funktion Vorschau aktiviert, so sehen Sie direkt die Veränderung im Bild. Mit Hilfe der Einstellung Radius unter der Option Iris können Sie nun die Stärke der Unschärfe nach Ihren Wünschen einstellen.

Gezieltes Umfärben

Mit dem Farbe ersetzen-Werkzeug können Sie schnell und einfach die Farbe von beliebigen Bildbereichen ändern.

  1. Wählen Sie das Farbe ersetzen-Werkzeug aus.

  2. Die Pinselgröße ergibt sich aus dem umzufärbenden Bereich. Bei der Kantenschärfe und dem Malabstand sollten Sie es bei den voreingestellten Werten belassen.

  1. Für den Modus nehmen Sie Farbe und beim Sampling einmal. Da in unserem Fall die Farbübergänge nicht ganz so betont sind, wählen wir bei Grenzen die Option Aufeinander folgend. Sind die Übergänge der Farben etwas stärker, so können Sie Kanten suchen einstellen. Bei der Toleranz nehmen Sie einen etwas höheren Wert von 75 %, je nachdem wie stark die Farbübergänge sind.

  2. Stellen Sie jetzt die gewünschte neue Farbe ein und klicken Sie nacheinander die Bereiche an, die umgefärbt werden sollen. Fertig!

Rote Augen entfernen

Sie kennen das Problem mit den roten Augen sicher auch, oder? Diese entstehen, wenn Sie beim Fotografieren von Menschen ein frontales Blitzlicht benutzen. Mit Photoshop können Sie diese kleine Panne aber ganz schnell und einfach beseitigen:

  1. Wählen Sie das Farbe ersetzen-Werkzeug.

  2. Stellen Sie den Modus Luminanz ein und wählen Sie einmal als Sampling. In dem Kästchen Grenzen wählen Sie die Option Kanten suchen. Bei der Option Toleranz empfehle ich 35%.

  3. Vergrößern Sie den Ausschnitt der Augen zum besseren Bearbeiten.

  4. Wählen Sie nun als Pinselgröße ungefähr die Größe der Pupillen, sodass Sie mit einem Klick die komplette Pupille bearbeiten.

  5. Nun müssen Sie nur noch die Farbe Schwarz wählen.

  6. Klicken Sie auf jede Pupille einmal mit dem Kreis des Werkzeugs.

Sie sehen jetzt, dass der größte Teil der roten Augen verschwunden ist. Jedoch sind die Ränder der Pupillen nach wie vor in rötlichen Tönen. Um auch diese Abschnitte der Augen von den Rottönen zu befreien, müssen Sie lediglich die Einstellungen des Werkzeugs leicht verändern.

  1. Sofern nicht schon vorher erledigt, vergrößern Sie jetzt die Ansicht der Augen soweit bis die einzelnen Pixel des Bildes bereits erkennbar sind.

  2. Wählen Sie nun erneut das Farbe ersetzen-Werkzeug, sofern es nicht schon aktiv ist.

  3. Wechseln Sie jetzt die Modus-Einstellung des Werkzeugs auf Farbe.

  4. Jetzt stellen Sie die Vordergrundfarbe auf Weiß.

  5. Klicken Sie abschließend mit dem Fadenkreuz des Werkzeugs nacheinander die roten Bereiche der Pupillen an, bis Ihnen das Ergebnis zusagt.

  6. Wechseln Sie als letztes mit Hilfe des Zoom-Werkzeugs wieder zur Gesamtansicht des Bildes und bewundern Sie Ihr fertiges Foto ohne Albinoaugen.

Stets korrekt belichtete Fotos – das Live-Histogramm hilft

Trotz aller technischen Fortschritte funktioniert die Belichtungsautomatik einer Digitalkamera leider nicht immer perfekt. Mit welcher Helligkeitsverteilung eine Kamera Ihr Motiv ablichten wird, können die meisten Apparate bereits vorab als Histogramm anzeigen. Dieses „Live-Histogramm“ funktioniert genauso wie die entsprechende Funktion in Photoshop Elements: Eine Berg- und Tallinie symbolisiert, wie viele Pixel mit welcher Helligkeitsverteilung im Bild vorkommen. Links stehen die ganz dunklen Bildbereiche, rechts die hellsten Partien.

Fällt das Histogramm links zu früh auf 0 ab, fehlen dunkle Bildbereiche, das Bild wird aller Voraussicht nach überbelichtet. Reißt die Kurve dagegen am rechten Ende des Histogramms ab, gerät das Foto mit wahrscheinlich zu dunkel.

Wenn Sie das Live-Histogramm auf dem Monitor Ihrer Digitalkamera einblenden, richten Sie die Kamera zunächst für ein, zwei Sekunden ruhig auf Ihr Motiv. Es dauert einen Augenblick, bis sich die Kurve mit den exakten Werten aufbaut.

Digitale Spiegelreflexkameras können prinzipbedingt kein Histogramm vor der Aufnahme anzeigen. Schießen Sie ein Probefoto – dann steht Ihnen das Histogramm in der Wiedergabe zur Verfügung.

Immer im richtigen Dateiformat speichern

PSD, TIFF, JPEG und GIF – das sind längst nicht alle Dateiformate, in denen Sie mit Photoshop Elements ein Bild speichern können. Insgesamt stellt der Speichern-Dialog von Photoshop Elements 16 verschiedene Dateiformate zur Auswahl. Und zu vielen Formaten gibt es noch eine Reihe zusätzlicher Speicheroptionen. Da kann einem leicht der Kopf schwirren, welches Format denn nun das Richtige ist. In der Praxis reicht es, wenn Sie sich auf die 3 Formate PSD, JPEG und TIFF konzentrieren.

  • PSD ist das "hauseigene" Dateiformat von Photoshop Elements. Dieses Format sollten Sie immer dann nutzen, wenn Sie eine Bilddatei mit dem aktuellen Bearbeitungsstand speichern möchten. Das PSD-Format hält alle Ebenen, Einstellungsebenen, die aktuelle Auswahl und vieles mehr fest. Öffnen Sie eine PSD-Datei, können Sie die Bearbeitung exakt an dem Punkt fortsetzen, an dem Sie sie unterbrochen hatten.
  • JPEG ist sozusagen das universelle Standardformat für Bilddateien. Viele Digitalkameras nehmen in diesem Format auf und auch im Internet werden Bilder meist als JPEG-Dateien bereitgestellt. JPEG-Dateien sind wesentlich kleiner als PSD-Dateien, verbrauchen daher auch deutlich weniger Speicherplatz. Erreicht wird die geringe Dateigröße dadurch, dass JPEG die Bilddaten komprimiert – wie stark, stellen Sie im Dialog JPEG-Optionen ein. Mit dem Wert „9“ erzielen Sie eine sehr gute Bildqualität, „5“ dampft die Dateigröße deutlich stärker ein, aber die Bildqualität bleibt noch akzeptabel. Achtung: JPEG-Dateien verlieren durch wiederholtes Öffnen und Speichern an Qualität, da die Bilddaten jedes Mal aufs Neue komprimiert werden.
  • TIFF ist ebenfalls ein sehr weit verbreitetes Dateiformat, das von praktischen allen Bildbearbeitungsprogrammen gelesen werden kann. Im Gegensatz zu JPEG, komprimiert das TIFF-Format die Daten nicht (oder auf Wunsch verlustfrei). Wenn Sie Ihre Bilder in höchster Qualität speichern wollen, ist das TIFF-Format erste Wahl – allerdings verbraucht es deutlich mehr Speicherplatz als JPEG-Dateien.