Donnerstag, Oktober 12, 2006

Photoshop Elements professionell nutzen

Wie Sie eine malerische Nebelstimmung gekonnt fotografieren

Jetzt im Herbst hüllt oft ein dichter Nebel alles ein. Das ist kein Grund, aufs Fotografieren zu verzichten – im Gegenteil: Bei Nebelwetter bietet sich die einmalige Chance auf Aufnahmen mit einer besonders reizvollen Stimmung. Wenn Sie die folgenden Tipps beherzigen, werden Sie die Nebelstimmung gekonnt einfangen:

  • Zunächst einmal sollten Sie Ihre Kamera an die besonderen Lichtbedingungen anpassen. Das einheitliche Grau bringt die Belichtungsautomatik schnell aus dem Tritt. Korrigieren Sie die Belichtung um 0,5 bis 1 Blendenstufe nach oben.
  • Bei Nebelwetter fehlen jegliche Kontraste. Sorgen Sie durch eine geeignet Motivauswahl selber für kontrastreiche Fotos. Dazu können Sie etwa ein dunkles Objekt in den Vordergrund mit aufnehmen (einen Zaunpfahl, eine alte Landmaschine oder was sich eben bietet).
  • Kontrollieren Sie das Histogramm Ihrer Fotos auf dem Kameradisplay. Wenn sich an den äußeren Rändern keine Ausschläge zeigen, ist Ihre Aufnahme kontrastarm. Erhöhen Sie eventuell die Voreinstellungen für Kontrast auf +1. Oder heben Sie den Kontrast später in Photoshop Elements an.
  • Nebel ist oft nicht beständig. Achten Sie genau darauf, ob er sich lichtet und vielleicht hier und da die Sonne schon durchspitzt. Besonders reizvoll wirken Fotos, auf denen der Vordergrund schon von der Sonne beschienen wird, während der Hintergrund noch im Nebel versinkt.

Wie Sie die „Weiche Auswahlkante“ gekonnt nutzen

Ein Objekt pixelgenau auszuwählen, kann ein endloses Geduldsspiel werden. Glücklicherweise ist das in vielen Fällen nicht nötig – mit einer weichen Auswahlkante können Sie eine nicht ganz exakte Auswahl prima kaschieren.

Photoshop Elements bietet bereits in den Optionen der Auswahlwerkzeuge die Möglichkeit, eine weiche Auswahlkante festzulegen. Belassen Sie aber besser die Einstellung unter Weiche Kante auf 0 und soften Sie den Rand Ihrer Auswahl erst ab, nachdem diese festliegt. Denn eine in den Werkzeugoptionen gesetzte weiche Kante wirkt sich auch an den Bildrändern aus – was aber meist nicht erwünscht ist.

Und so soften Sie eine Auswahlkante nachträglich ab:

Gehen Sie auf Auswahl, Weiche Auswahlkante.
Geben Sie den gewünschten Radius ein – meist reicht ein Wert von 1-3 Pixel.
Wie sich die weiche Kante auf Ihre Auswahl auswirkt, lässt sich mit einem Blick nicht feststellen. Ich helfe mir mit diesem Trick:

Löschen Sie die Auswahl mit der Taste [Entf]. Jetzt können Sie sehen, ob die weiche Kante wie gewünscht funktioniert.
Nehmen Sie das Löschen mit [Strg]+[Z] zurück.
Falls die weiche Kante noch nicht Ihren Vorstellungen entspricht, ändern Sie sie. Wiederholen Sie ggf. die Schritte 1 und 2, um die Auswahl erneut zu prüfen.

Kontraste verstärken – per „Unscharf maskieren“

Letztes Wochenende war ich in einer historischen Altstadt unterwegs. Leider ließ eine beständige Hochnebeldecke der Sonne keine Chance. Und so habe ich im schattenfreien Licht nur flache, nahezu kontrastfreie Fotos erhalten. Um wenigstens ein paar „knackige“ Aufnahmen zu erhalten, habe ich den Grauschleier mit diesem kleinen Trick in Photoshop Elements vertrieben:

  • Rufen Sie unter Filter, Scharfzeichnungsfilter den Befehl Unscharf maskieren auf
  • Wählen Sie folgende Einstellungen:
  • Schärfe = 30%
  • Radius = 45%
  • Schwellenwert = 0

Tipp: Mit diesen Einstellungen in Unscharf maskieren lassen sich auch Fotos aufbrezeln, die von nicht so hochwertigen Objektiven etwas weich aufgenommen wurden.