Freitag, Juli 21, 2006

Photoshop: Kräftige Farben per Lab-Trick

Man kann es drehen und wenden, wie man will: In manchen Aufnahmesituationen produziert die beste Kamera Bilder mit flauen Farben. Oder ein bestimmtes Motiv ist von Natur aus nicht derart farbenfroh, wie man es sich vorstellt. Hier kann man mit diesem einfachen Trick in Photoshop nachhelfen:

  1. Nachdem Sie das Foto in Photoshop geöffnet haben, ändern Sie dessen Modus in „Lab“ („Bild, Modus, Lab-Farben“).
  2. Legen Sie nun eine neue „Einstellungsebene“ vom Typ „Gradationskurve“ an. Im Dialog „Gradationskurve“ wählen Sie den „a-Kanal“. Ziehen Sie nun den Anfasspunkt unten links um einen Teilstrich nach innen. Mit dem obersten Anfasspunkt verfahren Sie ebenso.
  3. Wiederholen Sie Schritt 2 für den „b-Kanal“. Das Foto erscheint nun in sehr knalligen, warmen Farben. Die überbetonten Bonbonfarben werden Sie aber ganz schnell wieder los: Wandeln Sie das Bild mit „Bild, Modus, RGB-Farben“ in den ursprünglichen Farbraum zurück. Jetzt wirken die Farben immer noch kräftig aber nicht mehr knallig.

Die etwas andere Perspektive – sehen mit den Augen eines Froschs

Ob ein Foto langweilig oder interessant wirkt – darüber entscheidet schon die Perspektive, aus der es aufgenommen wurde. Ich finde Aufnahmen aus der Froschperspektive besonders reizvoll. Hier wird die Kamera in Bodennähe gehalten. Wenn man dann noch eine Weitwinkelstellung des Zooms wählt, treten kleine Pflanzen, Tiere oder Gegenstände im Vordergrund deutlich hervor.

Nun ist es nicht jedermanns Sache, sich in der freien Natur oder auf einem belebten Platz der Länge nach hinzulegen, um die Kamera in die Froschperspektive zu bringen. Klar im Vorteil ist hier, wer eine Kamera mit schwenkbarem Display hat: Damit lässt sich das Motiv aus der Hocke bequem von oben anvisieren. Für Spiegelreflexkameras gibt es für diesen Zweck übrigens Winkelsucher, die einfach auf das Okular gestülpt werden. Zur Not tut es aber auch ein aufgeschnittener Müllsack als Unterlage – er schützt die Kleidung vor den ärgsten Verschmutzungen.

Probieren Sie doch selbst einmal aus, welch völlig neuer Blick auf Alltägliches die Froschperspektive liefert. Hier ein paar Anregungen:

  1. Fotografieren Sie Blüten von Kleinpflanzen gegen die Himmel. Das Blau bietet einen einzigartigen Farbkontrast zu Blüten in warmen Farben. TIPP: Schalten Sie einen Aufhellblitz hinzu – dann kommt das Himmelsblau besonders intensiv auf Ihre Aufnahme.
  2. Nehmen Sie einen Kirchturm oder ein anders Gebäude von weit unten auf. Wählen Sie die stärkste Weitwinkelstellung Ihres Zooms – damit wird die ungewöhnliche Perspektive noch stärker betont.
  3. Nutzen Sie natürliche oder künstliche Einschnitte ins Gelände, um einen tiefen Kamerastandpunkt zur erreichen. Blumen lassen sich ohne Mühen in den Bergen von unten fotografieren: Einfach die Kamera von unten den Hang hinauf richten. In Städten bieten U-Bahnschächte und andere Treppen in den Untergrund Gelegenheit, mit der Kamera bequem auf Bodenniveau zu kommen.
  4. Kleintiere wie Katzen, Hasen oder kleine Hunde wirken natürlicher, wenn Sie sich mit Ihrer Kamera auf Augenhöhe Ihres Lieblings begeben. Und Personenfotos aus der Froschperspektive aufgenommen, bekommen ebenfalls einen ganz neuen Reiz.

Donnerstag, Juli 20, 2006

So lassen Sie Ihre Porträt-Aufnahme sanfter erscheinen

Der britische Fotograf David Hamilton wurde weltberühmt mit seinen weichen, nahezu unscharfen Porträtfotos. Er benutze spezielle Vorsatzlinsen, die seinen Fotos jede Härte nahmen und für eine märchenhafte Anmutung sorgten. Der verträumte Stil von Hamiltons Fotos ist nicht ganz meine Sache. Aber anderseits finde ich, dass Porträtfotos meist übermäßig scharf aus der Digitalkamera kommen. Gnadenlos ist da jede Hautunreinheit zu sehen, ohne Schonung wird jedes Fältchen wiedergegeben.

Mit Photoshop Elements ist es zum Glück kein Hexenwerk, Porträts etwas abzusoften und sanfter erscheinen zu lassen. Der Trick dabei: Für jede Bildpartie lässt sich die ursprüngliche Schärfe leicht wiederherstellen. So können Sie etwa den strahlenden Glanz der Augen beibehalten.

Probieren Sie es doch selbst einmal aus:

  1. Duplizieren Sie Ihr Porträt mit [Strg]+[J] auf eine neue Ebene 1.
  2. Markieren Sie die Ebene 1 und wählen Sie Filter, Weichzeichnungsfilter, Gaußscher Weichzeichner. Stellen Sie den Radius auf 1,8 Pixel ein.
  3. Das Foto wirkt zunächst arg soft. Korrigieren Sie nun den Weichzeichnungseffekt an Bildpartien wie Mund, Augen und Nase: Wählen Sie das Werkzeug Radiergummi und stellen Sie es auf eine Deckkraft von etwa 30 Prozent ein. Malen Sie nun über die Bildbereiche, die Sie etwas schärfer haben möchten. Durch mehrmaliges Übermalen erhöhen Sie die Schärfe weiter.
  4. Wenn Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, verschmelzen Sie mit [Strg]+[J] die Ebenen zu einer Hintergrundebene.